Die Wahrheit über das brave Mädchen und warum du eins bist

Ein braves Mädchen zu sein hat absolut nichts mit dem Alter zu tun. Ein Good Girl kann 5, 20 oder gar 60 Jahre alt sein – die Zahlen spielen hier keine Rolle. Doch was ein braves Mädchen auszeichnet ist die Energie, die sie in die Welt trägt, ihr Sein, ihr Tun, all das, was sie verkörpert (ich benutze hier übrigens bewusst den Pronomen SIE)

  • Ein Good Girl ist da, um für die Harmonie und den Frieden in der Familie und überall sonst zu sorgen;
  • Ein Good Girl stellt die Bedürfnisse anderer Menschen vor ihren eigenen. Sie ist immer für andere da, immer erreichbar, immer bereit zu springen;
  • Ihr Hauptorientierungskompass sind die Erwartungen anderer Menschen statt ihr eigenes Herz. Sie hat eine wahnsinnige Angst, Menschen zu verlieren, und tut beinahe alles, damit sie zufrieden sind und bei ihr bleiben;
  • Sie tut stets ihr Bestes, um ihre Eltern zufriedenzustellen, und sie hat eine riesige Angst davor, sie zu enttäuschen. Ja, auch wenn sie selbst schon 50 ist. Und auch, wenn ihre Eltern schon längst verstorben sind;
  • Wenn sie nein sagen will, quälen sie riesige Zweifel, Ängste und Gewissensbissen – denn „OMG, wie kann ich nur so egoistisch sein?!“ Und auch hier zeigt sich also die paralysierende Angst, verlassen zu werden;
  • Sie kann nicht klar ihre Grenzen setzten, lässt sie immer wieder überschreiten und entwickelt dadurch Verbitterung und Ärger gegen sich selbst und anderen Menschen;
  • Sie kann nicht direkt und offen ihre Bedürfnisse, Wünsche und Anforderungen kommunizieren, denn sie hat Angst, für andere „zu viel“ zu sein und dafür abgelehnt zu werden;
  • Sie geht faule Kompromisse ein, stellt sich mit weniger zufrieden und führt ein mittelmäßiges Leben;
  • Sie hat Sex, auch wenn sie eigentlich kein Bock darauf hat, nur um ihren Partner nicht zu verletzten oder weil “na ja, wir sind ja schon so weit gegangen, da konnte ich nicht mehr nein sagen“;
  • Sie arbeitet bis zur Erschöpfung, denn sie möchte eine gute Arbeitnehmerin und Kollegin sein. Solche Konzepte wie Genuss oder Spaß sind nicht ein Teil ihres Alltags. Stattdessen greift sie eher zu Süßigkeiten und betäubt sich mit Netflix und Social Media;
  • Sie hat Schwierigkeiten damit, ihre Gefühle zuzulassen und auszudrücken. Entweder unterdrückt sie diese oder sie drückt sie in einer destruktive Art und Weise aus (“na ja, das ist nicht so wichtig / das ist nicht das Gespräch wert“ denkt sie sich 100 Mal, bevor ihre Bitterkeit und ihr Ärger durch die Decke schießen und noch mehr Schwierigkeiten in ihren Beziehungen kreieren);
  • Sie ist von ihrem eigenen Körper getrennt (es ist offensichtlich, denn genau DORT lebt ihre innere Wahrheit und davon musste sie sich trennen, um als brave Mädchen auf dieser Welt zu funktionieren).

Erkennst du dich in dieser Beschreibung?

Braves Mädchen oder Good Girl ist ein Archetyp, mit dem viele von uns Frauen sehr vertraut sind und den wir fast zur Perfektion gemeistert haben, weil wir darin Jahrzehnte von Training hatten.

Ein braves Mädchen ist eine Rolle, die viele von uns sehr früh in unserer Kindheit angenommen und leider nie wieder abgelegt haben.

Sie ist zu unserer Identität geworden, zu unserem Charakter.
Sie ist wie unsere Haut, unsere zweite Haut.
Denn diese Rolle ist so fest in uns hineingewachsen, dass wir sie nicht mehr von unserem wahren Ich trennen können. Wir denken, dass wir eben so sind, dass das unser wahres Ich wäre.

Doch die Wahrheit ist:
das brave Mädchen ist nicht DU. Es ist eine abgeschnittene, gekrüppelte, verzerrte Version von dir.
Sie ist lediglich eine Maske, die du jahrzehnelang getragen hast.

Und ich möchte, dass du eins weißt:
egal, wie lange du dieses Spiel gespielt hast,
egal, wie sehr du dich an das Leben als ein braves Mädchen gewohnt hast,
egal, wie lange du deine Essenz unterdrückt und abgewiesen hast
deine wahre Essenz ist immer noch da, unberührt, geschützt und behütet.
Und sie wartet nur darauf, gesehen, geehrt und ausgelebt zu werden.

Doch wie kommt es eigentlich dazu, dass so viele von uns die Verbindung zu unserer tiefsten Essenz so gut wie verlieren und das brave Mädchen zu unserer Identität machen?

Ganz einfach.
ALLE in deiner Umgebung haben dazu beigetragen!

  • Deine Familie, die dir gesagt hat, „stell dich nicht so an!“, „hör auf zu heulen!“ „denkst du, du wärest was Besonderes?!”
    Deine Familie, die anstatt dir bedingungslose Liebe, Sicherheit und Halt zu geben, von dir Gehorsam verlangt und dich nach ihren eigenen Vorstellungen geformt hat;
    Deine Familie, in der die Rollen möglicherweise so umgedreht waren, dass du dich als Kind um andere Familienmitglieder kümmern musstest und dich somit komplett zurückgenommen hast;
  • Der Rest der Gesellschaft, der dich für dein Aussehen, deine Höflichkeit, deine Hilfsbereitschaft und sogar für deine Selbstaufopferung gelobt und gefeiert hat;
  • Deine Umgebung, die dir beigebracht hat, dass deine Gefühle übertrieben und dein Ärger nie angebracht ist. Und wer will schon als crazy Bitch bezeichnet werden?!
  • Der Kapitalismus und die Leistungsgesellschaft, die dir den Glaubensatz eingepflantz haben, dass du erst dann liebenswert und wertvoll bist, wenn du etwas leistest (und je mehr, desto besser, egal die Konsequenzen);
  • Die Magazine, die dir eingetrichtert haben, du solltest dich dein Leben lang an strickte Diäten halten und unbedingt schlank und sportlich bleiben (und dadurch eben WENIGER RAUM auf dieser Welt einnehmen!);
  • Der religiöse Bullshit, der dich meist unterschwellig erreicht hat und dir vermittelte, dass
    – deine Wünsche und Sehnsüchte gefährlich seien (AKA die Geschichte über Eva, die mit ihren frivolen Wünschen die ganze Menschheit in den Abgrund trieb);
    – oder dass eine Frau, die wirklich Respekt und Wertschätzung verdient, komplett von ihrer Sexualität abgetrennt ist (Hallo die unbefleckte Empfängnis!);
  • Das Patriarchat, in dem dir mitgegeben wurde, dass deine Sexualität komisch und unwichtig sei, im Gegesatz zu einem Mann, der ja gar nicht ohne Sex kann und dem du eigentlich zu Dienste stehen solltst (zur Info: die Vergewaltigung in der Ehe gilt erst seit 1997!!! in Deutschland als strafbar. Davor musste die Frau ihren „Pflichten“ nachgehen und sich – wenn es nötig war – opfern, um für eine „glückliche“ Ehe zu sorgen. Ähm, wo ist hier bitte ein Würg-Emoji?!)
  • Und noch vieles, vieles mehr.

Denn die bittere Wahrheit ist:
Ein braves Mädchen ist nicht gefährlich. Sie leistet keinen Widerstand. Sie ist unkompliziert und leicht kontrollierbar. Sie ist bequem und ruhig.

Well-behaved women don‘t make history.

Es ist also längst an der Zeit, aus diesem Good Girl Sumpf rauszukommen und dein Leben nach deinem eigenen Gusto zu gestalten!

Wenn du bereit bist, aus diesen alten Ketten endlich mal auszubrechen, mit dem Good Girl Bullshit zu brechen und die ungezähmte Frau in dir zu befreien, dann vereibere heute (oder wie lange willst du noch warten?!) ein kostenloses Kennenlerngespräch mit mir:

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